Geschafft.




Ich hab es geschafft, Babes. Ich bin Arzt. War ne schwere (Beckenendlagen-) Geburt, aber nun ist es vollbracht. Monatelang habe ich darauf hingearbeitet und langweilige Bücher und House-Folgen gebüffelt, nur um dann im entscheidenden Moment alles durcheinander zu werfen und so Quatsch von mir zugeben, wie ein ACE Hemmer wäre kein Angiotensin-converting-Enzyme-Blocker gegen Bluthochdruck, sondern ein multivitaminhaltiges Getränk das gut mit Wodka schmeckt (Spaß.)
 Ach ja und bei meinem Vorschlag wie man ein Baby unter der Geburt aus Beckenendlage befreien könnte (Manualhilfe nach Bracht- hört sich doch schlau und richtig an oder?), schlug der Prüfer die Hände über dem Kopf zusammen und schrie: „Um Gottes Willen!! Wenn Sie so an dem Kind reißen, würde sich das wie ein Jesus am Kreuz in der Gebärmutter verkeilen!“ Achja das kleine Jesuskindlein. Naja ein paar Sachen muss ich wohl doch richtig gewusst haben, sonst stände ich jetzt nicht hier. In mündlichen Prüfungen brilliere ich halt genauso gerne wie bei Dates und zeige mich von der beklopptesten Seite.




Aber scheiß drauf: Icke bin jetzt Arzt und habe die Erlaubnis mir für ein Mickergehalt die Nächte um die Ohren zu hauen, in der ständigen Angst ich könnte ausversehen wen umbringen. Wenn das mal kein Grund zur Freude ist. 

Am Tag nach der Prüfung, wachte ich mit Partyoutfit auf Halbmast und Aschenbechermaul neben einer eigens gefüllten Kotztüte auf und dachte: So fühlt es sich also an, wenn man erwachsen ist. 
Auf meinem Handydisplay blinkte bereits eine Nachricht von Papa: „Hast du dich bei deinem Doktorvater gemeldet?“ Ruhig Brauner. Lass mich doch mal einen Tag verkatert chillen und meinen Triumph genießen. 

Wann hört das endlich auf? Kaum hat man irgendwas abgeschlossen, öffnen sich schon wieder tausend neue Baustellen. Ich glaube das hört wirklich erst auf, wenn man im Sarg liegt und am besten hat man den selber bereits mittels Ratenkauf bezahlt und ein Langzeitgrab mit rundum Blumenpflanzservice für 40 Jahre im Voraus gepachtet. Dann kann man endlich sagen: Ich hab es geschafft! Jetzt erstmal unbegrenzt chillen.

Eine weitere nervige Frage, mit der man jetzt bombardiert wird, lautet: „Wie geht’s jetzt weiter?“ und ich weiß es immer noch nicht. Erstmal Zeit schinden und so tun als würde man an der Doktorarbeit sitzen. Aber dann? Welche Fachrichtung soll ich bis 68 ausüben? Gynäkologie? Und was, wenn das Baby dann in Beckenendlage festsitzt? Hilfe.
Hausärztin und so spannende Sachen wie „Ich hab da son Ziehen, wenn ich diese Bewegung mache“ abklären?
 Meine Freunde sagen ich wär der geborene Chirurg. Von denen sagt man ja auch „weiß nichts aber kann alles.“ – ersteres beschreibt meinen Werdegang bisher ganz gut. Vielleicht kommt mir ja noch irgendwann die Eingebung. Höre auf dein Herz! Mein Herz sagt derzeitig leider: Hausfrau.

 (Kleine Anmerkung: Falls ihr irgendwann mal ausversehen auf meiner Untersuchungsliege landen solltet: Keine Angst. Ich liebe es meine Schwächen übertrieben darzustellen und mich darüber lustig zu machen. Ganz so eine Hohlfrucht mit zwei linken Händen bin ich jetzt auch nicht. Trust me.)




9 Kommentare:

  1. Na dann sag ich mal herzlichen Glückwunsch... Babe ;-)
    Und das Nichtraucherdasein doch wieder wieder komplett aufgegeben? :-P

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    1. Dankeschön!! Ja leider.. Eine Woche vor der Mündlichen hatte ich so Panik, dass ich mir eingeredet hab, ich bräuchte das zur Nervenberuhigung. Blöd.

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  2. Herzlichsten Glückwunsch :)

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  3. Herzlichen Glückwunsch!! ;-)
    In der Tat fängts jetzt erstmal so richtig an, aber du schaffst das schon.
    Werd Anästhesistin, von allen Bereichen meiner Meinung nach das Beste!:-)

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  4. Herzlichen Glückwunsch! Ich finde auch, dass zunächst feiern angesagt ist.
    Was in der Zukunft kommt klärt sich schon noch früh genug :)

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  5. Danke an alle - Ihr seid die Besten!! :-*

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  6. ah jetz hab ichs auch gesehn, dass du aufgestiegen bist :D Herzlichen Glückwunsch, bin gespannt wies bei dir weitergeht, ich leide mit dir bei mir ists in drei jahren auch soweit--jetz grad 7. Semester ;)

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Na was sachste dazu, Babe?