Schnell wie der Blitz

Freitag war es so weit, ich zog um. Selbstredend zögerte ich die Wohnungsräumung so lang wies ging hinaus und wachte morgens erst mal in Adonis Wasserbett auf, als er gerade im Spital anrief:
 „ Elsa ich stehe im Stau, hier geht gar nichts mehr, bitte entschuldige mich beim Drachen  - ich komm so schnell wie ich kann.“ 
Danach wälzte er sich zu mir rüber, warf seinen mächtigen Oberarm über mich und säuselte mir ins Ohr: „ Babe jetzt können wir ne Stunde länger liegen bleiben.“ Allein für solche Taten muss man ihn einfach lieben. 

Zwei Stunden vor Wohnungsübergabe erreichte ich meine Bude, betrachtete seufzend die Berge von schmutzigem Geschirr und die niedlichen Wollmäuse, die sich überall tummelten.
 Letztendlich habe ich aber alles erfolgreich erledigt – ok die Übergabe lief in etwa so ab, dass der Inquisatorvermieter mit angewidert gerümpfter Nase auf diverse Stellen zeigte und ich beflissen mit Papa Udos Handstaubsauger wie eine Irre vor ihm hersaugen musste. 

Neugierig erreichte ich schließlich meine neue WG. Meine Mitbewohnerin hatte mir nur einen Zettel hinterlegt, also konnte ich erst mal in Ruhe alles erkunden und zu Mucke von „Moderat“ auf dem Riesensofa im Wohnzimmer rummspringen . Ich war nämlich mega glücklich über den Balkon, den Backofen und die Spülmaschine und musste der Freude erst mal Luft verschaffen.

Dann gings auch schon wieder ab zu Adonis, denn der wollte mich ja nach Deutschland zum Geburtstag von Angela fahren. Ich wurde empfangen mit „Komm erst mal rein, ich hab uns was gekocht.“ So muss das laufen Herr Oberarzt.

Addi fährt einen tiefergelegten BMW, mit Skalpell und Jesuskreuz am Spiegel und aus den Boxen dröhnte griechische Popmusik. Manche Songs konnte ich sogar laut mitsingen, weil die bei meinem Stammgriechen auch immer laufen.

Auf der Fahrt genehmigte er sich erst mal einen Joint, und bretterte was das Zeug hielt, nicht ohne mir dabei die verschiedenen Stadien des Ovarkarzinoms aufzuzählen.  Erwähnte ich schon, dass wir drei mal geblitzt wurden? Kein Problem: Addi lässt alle Knöllchen auf nen Freund aus Griechenland laufen. „Hoffentlich macht der Junge nie mehr Urlaub in Deutschland oder in der Schweiz, dann buchten die den sofort ein an der Grenze“, sinnierte er lachend. 

Ich sollte Angela in einer Bar im Zentrum der Stadt treffen. Ich malte mir schon traurig aus, wie Adonis mich bestimmt an ner Ampel rauswerfen, und schnell davon fahren würde, damit ihn jar keiner sieht. Aber weit gefehlt. Er parkte seinen Prollschlitten mitten auf der Fahrbahn und fragte eine Gruppe Hells Angles nach dem Weg zur Bar. „Hier kannst du aber nicht parken!“ „Ich muss dieses Mädchen davorne hinbringen“, entgegnete er nur unbeindruckt, ergriff meine Hand und schlenderte gen Bar. Dort angekommen, stellte er sich sogar noch Angela mit Handschlag vor und warf mir einen Abschieds-Handkuss zu. Zum dahinschmelzen. 

Zwei Tage später gings zurück, leider ohne Adonis, denn der wollte noch einen Tag länger in Deutschland bleiben. So dachte ich zumindest. Als ich gerade in meiner Mitfahrgelegenheit in die Schweiz eingestiegen bin, rief er mich an. „Babe wo bist du, soll ich dich mitnehmen?“ „Lass mich sofort beim nächsten Stopp raus!!Geld kannste trotzdem behalten“, raunte ich meinem Fahrer zu und Zack verbrachte ich einen weiteren Höllentrip in Adonis Karre. Diesmal wurden wir selbstredend wieder geblitzt und an der Grenze rausgefischt. „Cccchaben Sie eine Genehmigung für das Vehikel?“ fragte der Zöllner mit wichtiger Miene „Ja von deiner Alten höchst persönlich, hab ich die Genehmigung“, knurrte Adonis als der Zolljaust mit unseren Persos abhaute. „Ich hau dem gleich eine rein!!“ „Ruhig Brauner.“  Ja er ist immer noch das kleine widerspenstige Biest, aber ich bin seine Belle die ihn langsam zu ihrem Prinzen heranzüchtet. Hihi.

2 Kommentare:

  1. Belle! Ich krach ab!
    "Märchen schreibt die Zeiiit"- danke für den Ohrwurm!
    http://youtu.be/xsT5MLndJxk

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  2. https://www.youtube.com/watch?v=eJtvnJ7y49s

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Na was sachste dazu, Babe?