Teurer Spaß.

Übelst unmotiviert  und stocknüchtern machten Nelly und ich uns auf, Zürich bei Nacht zu erkunden.
Die ersten 20 CHF gingen schon mal fürs 24h Stunden Zugticket drauf. Endlich angekommen schlenderten wir ziellos durch die Altstadt, landeten  erstmal in einer Pianobar und hauten den nächsten 20er raus für einen Cocktail. Merke fürs nächste mal: Dringenst mit billigem Discounter-Wein vortrinken, sonst wird das ein teurer Spaß!!! Nachdem wir bemerkt hatten, dass wir die Jüngsten in dem Laden waren und Nelly penetrant von einem rüstigen Rentner mit Hängearsch angegraben wurde, musste ein Locationwechsel her. Wir landeten in einer Mischung aus Bar und Club ohne Eintritt und sicherten uns die letzten Stehplätze an der Bar. Keine 5 Minuten später wurden wir von 2 Typen angesprochen. Da Nelly glücklich vergeben ist, konnte ich mir den besten der beiden rauspicken. Yeah.  Dieser  hatte sich eine außergewöhliche Openerstory überlegt: „ Ich war gerade da hinten in einer Kirche, da lief so ganz laut Musik, so religiöse, aber so coole, in etwa so wie hier nur mit Jesus und so im Text! Ward ihr da auch schonmal! Da müsst ihr unbedingt auch mal hin! Glaubst du an Gott?“ Kurzer Check meinerseits: Er hat ein Bier in der Hand also schon mal kein Zeuge Jehovas. Will der uns jetzt hier missionieren oder was? Da ist er bei mir an der falschen Adresse. Genervt hielt ich meinen Standard Vortrag zu dem Thema um ihn abzuwimmeln: „Das klingt ja klasse. Aber ich halt nicht viel von Kirche. Glaube ist ja okay aber ich brauch da keine Institution für und Jesus war für mich ein Schizophrener im religiösen Wahn.“ Es etablierte sich eine heiße Diskussion und es stellte sich heraus, dass dieser Ben kein  Messdiener auf der Suche nach neuen Gemeindemitgliedern ist, sondern ein Ironiker der krassesten Sorte, also genau mein Typ. Handynummer wurde eingesackt und Date für nächste Woche vereinbart. Check. Nach drei Bier für je 8 CHF war ich immer noch nüchtern, deshalb bestellte ich für Ben und mich 2 Tequila. Kann ja nicht so teuer sein, dachte ich und zückte meinen letzten 10er. „ 20 Franken bitte.“ Hö? Ihr seid doch bekloppt. Der nächste Schocker erwartete uns dann vorm Gleis, als uns eine Horde Sicherheitsbeamter nach unseren Tickets fragte. Uns keiner Schuld bewusst zeigten wir die 24h Tickets vor. „ Sie müssen noch 5 Franken Nachtzuschlag extra bezahlen. Dahinten ist der Automat.“
 Ja nee ist klar.

  Die ganze Zeit hatte mich schon gewurmt, dass Urs sich nicht wie vereinbart gemeldet hat, als ich dann gerade „zu Hause“ angekommen war, blinkte auf meinem Handy: Nachricht von Urs: „Wo seid ihr? Sorry ich war noch auf ner Privatparty,“ Tja wer zu spät kommt den bestraft das Leben, aber dafür hat er auf der Privatparty bestimmt keine 100 Franken verballert.

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Na was sachste dazu, Babe?