Klappe aufmachen hilft.

Heute war mein letzter Tag als Hakentrottel in der Unfallchirurgie und in diesem Krankenhaus.
Es war nicht alles schlecht.
Ich hab viele neue korrekte Leute kennengelernt, neue Freunde gewonnen, meinen Berufswunsch von Höhlenforscher zur Allgemeinchirurgin gewechselt und viel gelernt.
An meinem letzten Tag stand ich mal wieder mit dem Choleriker im Saal, zusammen mit Carlisle, ein netter Oberarzt, der so aussieht wie Edwart Cullens Vater in Twilight und eine hippe Zahnspange trägt.
Nach stundenlangem Hakenhalten und meinem gewohntem Blick auf die Uhr – ich sah das Mittagessen schon in weite Ferne schweifen - platzte mir der Kragen.
Ich machte durch genervtes Seufzen auf mich aufmerksam.
Choleriker: „ Was ist los Anna? Kannste nicht mehr?“

Carlisle: „Die ist gelangweilt.“

Ich: „Jau und genervt!!“

Choli: „ Wieso??“

Ich: „ Weil ich jetzt 5 Wochen hier war, und von morgens bis abends nur bei OPs eingeteilt bin, wo man nichts sieht! Ihr müsst da mal was Grundlegendes ändern mit den PJlern, sowas spricht sich rumm und dann will irgendwann niemand mehr zu euch.“

Innerlich machte ich mich schon auf eine Hasstirade von Seiten meines Freundes gefasst.
Aber nein: Er wurde ganz zutraulich und fragte was man besser machen könnte und entschuldigte sich sogar für die Situation. Und siehe da: Beim nächsten Schenkelhals durfte ich die erste Assistenz übernehmen und er erklärte mir jeden einzelnen Schritt.  Carlisle übernahm großzügig den Hakenjob und der OP Pfleger flüsterte mir anerkennend ins Ohr „Das ist das erste Mal, dass ich einen Oberarzt die Haken halten sehe…“
Einmal musste ich mir sogar ein Lachen verkneifen , weil Choli zu Carlisle „Ruhig Brauner!“ (siehe früheren Blogeintrag) murmelte, als dieser die Hüfte nicht auf Anhieb auskugeln konnte und fluchte.
Sieht der mal wie schwer das ist.

Also Leude: Choli hat mir 5 mal unter die Nase gerieben: „Hättest du das mal früher gesagt…!“
Manchmal ist Maul aufmachen gar nicht so verkehrt.

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Na was sachste dazu, Babe?