Das Leben ist kein Wunschkonzert.

Ich bin krank. Gestern habe ich mich noch mit Halsschmerzen, Fieber und Schüttelfrost zur Arbeit geschleppt, und voller Abscheu an meine 3 Rufdienstnächte in Folge gedacht, doch heute musste ich mich krank melden und zu Hause bleiben. Sogar rauchen macht keinen Spaß mehr (Okay die morgendliche Fluppe unter der Dunstabzugshaube muss einfach sein).

  Erstmal  zuversichtlich die von meinem Vater Udo liebevoll zusammengestellte Reiseapotheke gecheckt:
 4 verschiedene Antibiotika,  die bei Blasenentzündung helfen und eine Salbe gegen Scheidenpilz.
 Danke Papa, da sind die Hauptkrankheitsbilder ja mit abgedeckt. 
Man muss dazu sagen, mein Vater ist Urologe. Als Arztkind hat man den Vorteil, man muss selber nie zum Arzt gehen und schon früher in der Schule wurden mir problemlos Atteste ausgestellt. Leider hat Udo nie begriffen, dass es nicht nötig ist, die genaue Diagnose mit auf die Entschuldigung zu schreiben:
 „ Anna kann heute wegen massiver Diarrhoe nicht am Sportunterricht teilnehmen.“ Yeah. 

Nach der Arbeit gestern habe ich mich fröstelnd auf den kilometerlangen Weg zur nächst gelegenen Apotheke gemacht. „Hey ich hab einseitige Halsschmerzen und Fieber und brauche was, das das wegballert, damit ich morgen wieder arbeiten kann. Wick Medinight und Aspirin complex am besten.“
 „Naa des kann ich Ihnen nicht mitgeben, lurgen Sie doch morgen erst einmal wie ihr Fieber ist.“
 „Ich hab kein Fieberthermometer.“ Es etablierte sich ein langandauernder Disput, in dem ich nebenbei leicht gereizt einfließen ließ, dass ich auch ohne Thermometer weiß wann ich Fieber habe und im Krankenhaus arbeite. „Dann messen Sie doch morgen im Spital ihre Temperatur und machen einen Abstrich von ihren Mandeln.“ Hä Alter? Checkt dies nicht? Wenn ich das jetzt nicht mit möglichst viel Chemie wegballern kann, dann kann ich auch morgen nicht zur Arbeit und mich da fröhlich am Krankenhausinventar bedienen.
Letztendlich speiste sie mich dann mit ner Packung Ibu 400 ab, was bei mir  gerade mal so  bei Kater-Kopfschmerz hilft. Ich muss jetzt irgendwie die Woche überstehen. Und dabei hatte ich so viele Pläne: Heute mit meiner Wohnheimsnachbarin Nelly ins Kino, morgen erstes Sitzungstreffen des neu gegründeten Unterassistentenstammtisches in der Aussiebar, Donnerstag Date mit dem Typen vom Wochenende und Samstag vielleicht großes Wiedersehen mit Stefan. Tja das Leben ist kein Wunschkonzert.

2 Kommentare:

  1. Heiße Milch mit Honig und n Schuss Rum. Davor heiß baden. Am nächsten Tag biste fit wie´n Turnschuh.
    Wenn nicht, trink´n warmes Bier. In Bayern wirkt das Wunder.

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  2. Kranksein kann man nie gebrauchen, aber es kommt trotzdem immer dann wenn man es WIRKLICH nicht gebrauchen kann. Gute Besserung!

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Na was sachste dazu, Babe?