Hol die Karriereleiter außem Keller, Babe.

Jetzt ist Schluss mit lustig. (Stellt euch Wolle Petry vor, wie er das singt.)

Wie oft habe ich in letzter Zeit bei Lola verkatert im Bett gelegen, seit 3 Tagen ungeduscht und verqualmt, und gesagt: „ So kann es nicht weiter gehen! Ich muss mein Leben mal langsam auf die Kette kriegen.“ 

Also hab ich gestern 5 Bewerbungen rausgehauen und dachte: So das muss fürs Erste reichen, jetzt erst mal ausgiebig Theme Hospital zocken die nächsten Tage! 

Doch heute kam schon die erste Einladung zum Vorstellungsgespräch. Oh. Vorbei das Leben als hochqualifizierter Profi-Gammler. Erstmal schnell alle Fotos und Beiträge bei Facebook löschen, auf denen ich unseriös wirke, rauche oder mit Fäkalausdrücken um mich werfe

 (Also alles außer Geburtsdatum.). Man weiß ja nie wer einen da jetzt so stalkt.

Ich weiß, ich hab hier immer rumposaunt, ich möchte Chirurgin werden. Hört sich einfach am coolsten an. Doch letztendlich habe ich mich jetzt für das unter Medizinern verpönte Fach Gynäkologie alias Höhlenforscher entschieden.

 Da kann man sich nach 5 Jahren Facharztausbildung entspannt in einer Praxis niederlassen, Teilzeit arbeiten und wenn man zu einem spontanen Saufgelage eingeladen wird, einfach die Bude zumachen. Als Chirurg dagegen, muss man auch bis 67 noch Nachtdienste im Krankenhaus schieben und allzeit bereit für eine 7 Stunden Whipple Op sein. Dazu bin ich einfach zu faul. (Nach diesem Satz hab ich erst mal 2 Tage kreative Pause eingelegt, weil ich nicht wusste wie´s weiter gehen sollte.)

Heute ( 2 Tage später) lag ich grade entspannt nachmittags im Bett am Flirt oder Fiasko gucken (ich muss mich da unbedingt anmelden Leude) als  mein Handy klingelte. Vorwahl von Lolas Stadt, also war ich kurz davor rein zu bölken: „Hola mi Amor!!! Was geht ab Bitch?“ aber ein spontaner Geistesblitz hat mich dazu bewogen ein seriöses „Anna Fähre am Apparat?“ sexy reinzuhauchen. Und Zack: Mein Lieblings Hospital in Lolas Stadt will mich ebenfalls kennen lernen nächste Woche! Jihaa! 

Größte Schwierigkeit: Geruchsneutral und seriös wirken. Bin gerade am Kettenrauchen, um das Leben als asoziale Gammlerbraut noch mal in vollen Zügen zu genießen, denn nächste Woche heißt es nikotinfrei und mit festem Händedruck dort anzutanzen und den Chefarzt davon zu überzeugen, dass ich das Fehlende Glied in seinem Streber-Team bin, ohne dabei gereizt und zittrich zu wirken. Wünscht mir Glück Leude – denn dann gibt’s vielleicht wieder feucht fröhliche News aus dem Krankenhaus! Die südländischen Oberärzte warten schon auf mich!!