Zum Glück hab ich Reisetagebuch geführt.
Im
Kopf hatte ich noch die Tiraden von meinen Eltern „Lass dich bloß nicht auf nen
Einheimischen ein, die haben alle Aids und Syphilis!“ und „Die klauen wie die
Raben, das Hotelpersonal steckt bestimmt mit den Kriminellen unter einer
Decke und die rufen die an, sobald ihr das Hotel verlasst!"
„Wenn es im Hotel total kacke sein sollte, können wir ja
jeden Tag Ausflüge machen“ sagten wir noch, nichts ahnend dass wir schon bald
all unsere Vorsätze über Board werfen und einfach mal Mensch sein würden und
dass es einer der witzigsten und schönsten Urlaube unseres Lebens werden
sollte.
Am Ende machten wir nicht einen einzigen Ausflug, ich hatte
nach 3 Tagen einen einheimischen Boyfriend, wir tranken aus unbeaufsichtigten
Flaschen, gingen nachts fröhlich am Strand entlang zur Partymeile, ließen unsere
Taschen offen im Club auf dem Barhocker liegen, schliefen im Suff ausversehen
unter der dreckigen Tagesdecke statt unterm Laken, putzten unsere Zähne mit Leitungswasser (uhhh), fuhren unangeschnallt in
dubiosen Taxen mit, hörten auf dem Zimmer Latinomusik in Dauerschleife und ich
verließ nachts alleine das Hotel mit einem einheimischen Animateur. Wir wurden
weder ausgeraubt, vergewaltigt oder abgemurkst sondern hatten einfach nur einen
super Urlaub.
Ich weiß gar nicht wie ich die Ereignisse alle in Worte
fassen soll, deshalb werde ich das ein bisschen in Themen ordnen.
„Dich
kann man auch keine 5 Minuten alleine lassen!“ lachte Kitty, als sie wiederkam.
„Was haste denn jetzt gekauft?“ „Eine Kette, ein Armband und eine Fußkette… für
35 Euro – von 100 runtergehandelt. Und heute Nachmittag Termin zur Maniküre und Pediküre ausgemacht. Special Price: 45 Dollar. Nein-sagen ist nicht so meins, und den
Schmuck finde ich übrigens auch noch häßlich.“
Am Pool ging der Spießrutenlauf weiter: „ Merengue Lession!!
Volleyball!! Zumba!! Yoga!! Bingo!“ – nervten dieses Mal die Animateure. Ratet
wer 5 Minuten später mit hochrotem Kopp beim Staffellauf um die Liegen
mitmachte? Kitty auf jeden Fall nicht.
„Das ist so nervig! Ich will diesen
Urlaub so gestalten wie ich will und nicht wie die das wollen! Ich hab auch
keine Lust neue Leute kennenzulernen“ maulte Kitty, denn auch die anderen
Hotelgäste versuchten krampfhaft mit uns in Kontakt zu kommen. Irgendwie waren
wir beide innerhalb kurzer Zeit zur Hotelattraktion geworden, weil wir das
einzige junge Mädelspaar waren, keine 50kg Übergewicht hatten und uns meißtens
schallend über irgendwelche Leute und Situationen kaputtlachten.
„Wir sind die Einäugigen unter
den Blinden!“ stellte Kitty nach der Beachparty fest, als sich jeder darum riss
mit uns Merengue tanzen zu dürfen. Der absolute Egopusher für mich, absolut
nervig für die glücklich vergebene Kitty. Auf der Beachparty tanzte ich zum ersten Mal mit Juan.
Fortsetzung folgt...
Juan also... so so :-P Der Name schreit förmlich nach gebrochenem Herzen. :-P
AntwortenLöschenSchön, dass man Dich wieder liest. :-)
Das hört sich ja nach jede Menge Fortsetzungen an.
AntwortenLöschenIch warte mal auf die blonden Rasta-Haare :-)
Collega! Coconut! Und schon liege ich lachend aufm Boden :D
AntwortenLöschenGratulation Frau Doktor,
AntwortenLöschendu bist so gesehen "nominiert"...
k l i c k s t d u d a
VG, Alex