Die Sache mit den guten Vorsätzen.

Es ist so weit: Anna Fähre will mit dem Rauchen aufhören.

 Aber noch nicht heute, sondern ganz bald.

Die Ausflüchte: Heute gehe ich mit den Assis auf Kneipentour und wenn Alkohol im Spiel ist bekommt man bekannter Weise Schmacht hoch tausend, das wäre ja Quatsch.

Nächste Woche steht mal wieder ein Treffensding mit Adonis an, der raucht ja bekanntlich Kette in seiner Wohnung, wie soll man es dann auf Entzug aushalten, da nicht fröhlich mitzumachen?

Was spricht dafür:  Wenn man tagtäglich die Folgen des langjährigen Nikotinkonsums durch COPD (Raucherlunge auf schlau) -Patienten, die krächzend an ihrer Sauerstoffflasche hängen, vor Augen hat, will man so einfach nicht enden. Von den Lungenkrebspatienten im Endstadium mal ganz abgesehen. 

Aber auch im alltäglichen Leben:  man sieht den Leuten einfach an, dass sie Rauchen: faltig gelbe Haut, verkniffene Mundwinkel und verschleimte Lache, die nicht selten in einem Hustenanfall endet.  

Ausserdem nervt mich dieser Gestank. Er hängt einfach überall: in den Klamotten, in den Haaren, im Auto, in der Wohnung, an den Fingern. Bah. 

Wie teuer das auch ist: 2,50 Euro pro Tag sind 912,50 Euro im Jahr, was man da fürn geilen Urlaub von machen könnte!! Und am Wochenende bleibt es auch oft nicht nur bei ner halben Schachtel am Tag. 

Auf der Arbeit gibt es so einen süßen, verpeilten Assistenzarzt, der genau wie ich manchmal singt ohne es zu merken. Als ich meine Uhu Kollegin fragte, ob er Single sei, sagte sie:

 „Jap, aber wenn der erfährt, dass du rauchst, kannst du dir den eh abschminken.“

 „Muss der ja erstmal nicht wissen.“

5 Minuten später erwischte er mich in meinem Raucherversteck, er macht nämlich gerne mal kleine Spaziergänge während der Arbeit zum entspannen. Mist verkackt, aber wie niedlich ist er bitte?!

Hach wie konnte ich nur so blöd sein, das überhaupt anzufangen: Früher als ich noch ein braver Streber mit Zahnspange und in 5jähriger stabiler Langzeitbeziehung war, habe ich meine kleine Schwester Lola dafür verabscheut, dass sie raucht, und hochmotiviert Flugblätter über die Schäden das Rauchens an sie und ihre Freunde verteilt. Selbstredend wurden diese liebevoll gestalteten Flyer ungelesen dazu benutzt sich die Fluppen anzuzünden, aber der gute Wille zählt. 

Ich konnte auch nie nachvollziehen, warum man nicht einfach wieder damit aufhören kann und wie sich Schmacht anfühlt. Jetzt weiß ich es. Oft rauche ich auch einfach schon vorsorglich vor der Arbeit 3 Zigaretten nach einander, damit sich dieses nervige Gefühl erst gar nicht einstellen kann: Man wird nervös und gereizt, kann sich nicht mehr konzentrieren und faucht nervige Kollegen gerne mal an. Ein bisschen so wie PMS nur tausendmal schlimmer.

Meine Strategien zum Aufhören:

1.  Erzähle es so vielen Leuten wie geht, dass du aufhörst, das schafft Druck und Versagensängste.
   
2.  Habe immer eine Notfallzigarette dabei. Nicht um sie zu rauchen, sondern für die Psyche: Man könnte ja wenn man wollte...
   
    
   Rauchen ist jederzeit möglich. Quelle: wie man sieht: ich.
3. Schaffe neue Rituale: Morgens auf dem Balkon nen Kaffee trinken, kann man auch ohne Zigarette.
   
4. Rechne jeden Tag aus, wieviel Geld du schon gespart hast, oder werfe täglich 2,50Euro in eine Spardose und stelle dir den geilen Urlaub vor, den du mit der Kohle machen kannst.
   
5. Stelle dir dich in 10 Jahren vor, wie deine Mundwinkel so verknittert runterhängen, oder du so gelbe Fingernägel hast.
   
6. Stell dir vor, wie viele potenzielle Partner dir durch die Lappen gehen, weil Rauchen für sie ein No Go ist.

Habt ihr noch mehr Tipps?

So ich geh jetzt erstmal eine Rauchen. Wie gesagt heute kann ich noch nicht aufhören, aber baaaald.

P.S: Nicht wundern: Der Blog wird jetzt ne Zeit lang etwas weniger Datelastig. Nach den Enttäuschungen der letzten Wochen, hab ich zur Zeit kein Bock auf Männergeschichten. Wen das langweilt: komm in sagen wir 2 Wochen wieder, dann sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.

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