Feierabend wie das duftet...

Hab ich schon gesagt, dass ich den Picketdienst liebe? Man liegt entspannt nach Feierabend im Bett und überlegt ob es verwegen wäre, sich eine Dose kalten Bieres aus dem Kühlschrank zu holen und lüftet die Schweißmauken vor dem streamenden PC, da klingelt das auf volle Pulle laut gestellte Handy direkt neben dem Ohr:
 „ Komm sofort in den OP 4, wir haben nen Brustabzess reinbekommen, der heute Abend noch gespalten werden muss!!“
 Da lacht doch das Chirurgenherz.

Wieder raus aus dem Pölter und rein in die zu enge Buchse und Sprint zum 5 Häuser weit entfernten Spital. Nachdem ich hektisch die grünen OP Klamotten übergestreift hatte und  abgehetzt „Guten Nabig alle miteinand“ in den OP Saal bölkte, wurde mir  gleich von der Anästhesie-Oberärztin mit einem Medikamentenprotokoll vor der Nase  rumgefuchtelt: „ Hier steht schwarz auf weiß, dass die Patientin heute schon 4mal Amoxi i.v. erhalten habe!! Kannste mir mal sagen, wie das gehen soll ohne Zugang in der Vene?“ „Keine Ahnung, wahrscheinlich durchs Nasenloch.“
 Kam nicht so gut an. 

Ich liebe Abzesse. Rote harte Beulen in die man reinpiekt, und schon kommt ne Fontaine karamellfarbener Eiter rausgeschossen, welche man möglichst schnell mit dem Sauger abfangen sollte, sonst landets  noch im Face. Will ja keiner. 
Dazu noch dieser faulige Geruch der sich langsam im OP-Saal ausbreitet, gemischt mit dem herzhaften Duft von koaguliertem Fleisch. Herrlich, was gibt’s schöneres auf hungrigen Magen. 
Warum fällt mir bei solchen Anlässen nur immer folgender Slogan ein?


3 Kommentare:

  1. Es schleichen sich immer mehr "Schweizer"-Wörter ein.

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  2. Bevor ichs vergesse. Dein Hintern ist nun unter meinen Blogbustern gelistet. hihi*

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Na was sachste dazu, Babe?